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22.02.01
11:31 Uhr
CDU

Caroline Schwarz: Landesregierung soll Konzept für "Haus der Geschichte" erarbeiten

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.de
PRESSEMITTEILUNG Nr. 80/01 vom 22. Februar 2001
TOP 20 Caroline Schwarz: Landesregierung soll Konzept für „Haus der Geschichte“ erarbeiten
Schon lange wird in Fachkreisen, aber auch in den Parteien und Fraktionen, darüber diskutiert, dass ein „Haus der Geschichte“ unsere Schleswig-Holsteinische Museumslandschaft optimal ergänzen würde.
Uns fehlt in Schleswig-Holstein ein zentraler Ort, - an dem unser Land in seiner geschichtlichen und kulturellen Vielfalt allen Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht wird, - an dem die Entwicklung von Staat und Gesellschaft bis zur Gegenwart im historisch-politisch-kulturellen-gesellschaftlichen Rahmen dargestellt wird - und an dem das Geschichtsbewusstsein gefördert und gepflegt wird. um auf diese Weise unser geschichtliches Erbe für die Zukunft Schleswig-Holsteins im deutschen und europäischen Rahmen fruchtbar zu machen.
Dezentral haben wir eine Menge zu bieten: Wir haben in Albersdorf den archäologischen Park, der die Steinzeit repräsentiert. Wir haben in Haithabu die Zeugnisse der Wikingerzeit. Wir haben mit Lübeck eine mittelalterliche Museumsstadt. Schloss Gottorf in Schleswig zeigt das Barock und Nachbarock in Schleswig-Holstein. Und mit der Landeshalle und dem Rantzaubau auf dem Gelände des Kieler Schlosses, der letzten Residenz der Gottorfer Herzöge in Kiel, stehen in Kiel zwei Eckpfeiler der schleswig-holsteinischen Geschichte. Und wir haben im Land ca. 150 Museen, die voll sind von Zeugnissen unserer regionalen Landesgeschichte. Dezentral wird also eine Menge Landesgeschichte dargestellt und ist interessierten Menschen zugänglich.
Defizite gibt es in der neueren Landesgeschichte, jedenfalls im musealen Bereich. Fachleute haben wir genug – ich nenne nur die Namen Lange, Danker und Wulf.
Unser Antrag soll nun die Landesregierung auffordern, ein Konzept zu erarbeiten und uns vorzulegen, wie und wo wir einen solchen repräsentativen, zentralen Ort der Landesgeschichte schaffen können, ein „Haus der Geschichte“ Schleswig- Holsteins, in dem alle Epochen, alle Etappen erfasst und die angesprochenen Defizite aufgefüllt werden können. Ein Haus, in dem die kulturellen Höhepunkte in den verschiedenen Regionen zusammenfasst werden, in dem z.B. auch die internationalen Verbindungen Schleswig-Holsteins in der Geschichte nachvollzogen werden – ich nenne als Stichworte die Amerika-Beziehungen der Wikinger, die Kontakte des Gottorfer Hofes nach Persien, die Hanse. Ein Haus, das die Menschen durch einzelne repräsentative Darstellungen neugierig macht: „Wenn Du mehr über dieses Thema wissen willst, dann fahre nach ...“.
Kulturelle Einrichtungen und Institutionen mit den entsprechenden hochqualifizierten Fachleuten, die sich mit Sicherheit gern an der Erarbeitung eines solchen Konzepts beteiligen würden, stehen ebenfalls in großer Anzahl zur Verfügung. Ich nenne hier nur das Landesmuseumsamt, das mit seinem Know How, der Erfahrung und dem notwendigen Überblick über das bereits Vorhandene für die Koordinierung prädestiniert wäre. Aber auch das Landesarchiv, das Landesamt für Denkmalpflege und die Landesbibliothek, die Hüterin der Landeshalle, könnten wichtige Aufgaben bei diesem Projekt übernehmen. Und natürlich der Museumsverband Schleswig-Holstein, dessen großer Wunsch ein „Haus der Geschichte“ für Schleswig-Holstein seit langer Zeit ist.
Viele Ideen und ganz konkrete Vorstellungen gibt es bereits in der historischen Fachwelt, sowohl im hauptamtlichen wie auch im ehrenamtliche Bereich, z.B. bei der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte.
Ein so umfangreiches Projekt wie ein „Haus der Geschichte“ läßt sich nicht von heute auf morgen verwirklichen, wenn es solide, wissenschaftlich seriös und trotzdem spannend sein soll. Und es ist auch nicht zum Nulltarif zu haben – da dürfen wir uns nichts vormachen. Wir sollten uns Zeit lassen, uns über die Finanzierung Gedanken machen, wobei auch Sponsorenschaft in die Überlegungen mit einbezogen werden sollten, und dann am Ende werden wir hoffentlich alle zusammen stolz sein über unser „Haus der Geschichte“ Schleswig-Holsteins.
Ich freue mich auf die Vorstellung des Konzeptes im März und auf eine gute Diskussion im Bildungsausschuss.