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24.05.00
11:50 Uhr
CDU

Jost de Jager: Überdurchschnittliches "Schuleschwänzen" im Norden nicht einfach hinnehmen

LANDTAGSFRAKTION S C H L ES WI G - H O LS T EI N

Pressesprecher Bernd Sanders Landeshaus 24100 Kiel Telefon 0431-988-1440 Telefax 0431-988-1444 Internet: http://www.landsh.de/cdu-fraktion/ e-mail:fraktion@cdu.landsh.de
PRESSEMITTEILUNG Nr. 151/00 vom 24. Mai 2000


Jost de Jager: Überdurchschnittliches„Schuleschwänzen“
im Norden nicht einfach hinnehmen


Mit einem Berichtsantrag zum Thema „Absentismus“ für die Juni-Sitzung des Landtages will die CDU-Fraktion den schulpolitischen Gründen für die besonders hohe Zahl von „Schulschwänzern“ in Schleswig-Holstein nachgehen. Dies kündigte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jost de Jager, MdL, bei einem Pressegespräch am Mittwoch in Kiel an. Anlass ist die alarmierende Studie des niedersächsischen Kriminologen Christian Pfeiffer vom April dieses Jahres. Danach gibt es ein bundesweites Nord-Süd-Gefälle bei unentschuldigten Fehlzeiten an den Hauptschulen. Kieler Hauptschüler waren bei diesem Vergleich unter acht Großstädten mit einer Abwesenheitsquote von 15,1 Prozent Spitzenreiter. München hatte 5,9 Prozent.

Dies spreche eindeutig für landesspezifische Fehlentwicklungen, zumal es sich um kein Einzelproblem der Stadt Kiel handelt. Dies zeigt nach Ansicht de Jagers eine gesonderte Umfrage des Schulamtes Lübeck an den Hauptschulen der Hansestadt, die sogar eine Quote von 16 Prozent ( in der 7. Klasse bis zu 20 Prozent) ergeben habe. Nach Erkenntnissen der CDU-Fraktion passen die Informationen aus Kiel und Lübeck zu Hinweisen von Hauptschulen aus allen Teilen des Landes. De Jager: „Wir können nicht einfach achselzuckend hinnehmen, dass knapp jeder sechste Hauptschüler vormittags etwas anderes vorhat“.

Die schulpolitischen Ursachen und Schlussfolgerungen müssen diskutiert werden. In dem Bericht soll es deshalb auch um den Zusammenhang zwischen Jugendkriminalität und „Schuleschwänzen“ sowie die Wirksamkeit von Ordnungsmaßnahmen gehen. Besonders besorgniserregend sei der offenbare Zusammenhang zwischen Absentismus-Rate und Schulpolitik, sagte de Jager. Denn laut Autor der Studie liegen die Fehlzeiten von Hauptschülern im Norden u. a. deshalb deutlich als höher als im Bundesdurchschnitt, weil in Schleswig-Holstein die Hauptschulen zu unattraktiven Restschulen verkommen seien.

Dieser Berichtsantrag sei ein weiterer Baustein der CDU- Initiative für die Hauptschulen, betonte de Jager. Er sei angesichts der Resonanz auf dieses Thema im Wahlkampf und nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sogar die rot- grüne Koalition mittlerweile für die Stärkung der Hauptschulen sei, zuversichtlich. „Jetzt geht es nur noch darum, das Richtige für die Hauptschulen zu tun“, so de Jager. In diesem Zusammenhang kritisierte er, dass die 70 vorgesehenen zusätzlichen Planstellen für die Hauptschulen nur zu einem geringen Teil in die Förderung von Deutsch und Mathe einfließen würden und überwiegend für die Betreuung von Betriebspraktika verwendet würden. Damit ändere sich an der regulären Unterrichtsversorgung der vom Stundenfehl am stärksten betroffenen Schulart so gut wie gar nichts, so de Jager. Die CDU-Fraktion halte für die Hauptschulen an einem eigenständigen Abschluss mit mehr Unterricht fest und werde noch in diesem Jahr ein Konzept dafür vorlegen.